In Zukunft wieder mehr ausbilden
Appell an das Handwerk – Auch Kraftfahrzeuggewerbe klagt über starken Rückgang
So lautete die Überschrift im Neuen Tag bezüglich der Generalversammlung 2010 des KFZ-Fachvereins.
——- Der Bericht——-
Die Entscheidung fiel einstimmig: Der Kfz-Fachverein lässt sich als Verein eintragen und erhält damit zusätzlich die Bezeichnung „e.V.“. Vorsitzender Josef Schärtl erläuterte in der Jahreshauptversammlung die Vorteile, unter anderem die Förderungswürdigkeit. Breiten Raum nahmen außerdem die rückläufigen Ausbildungszahlen ein.
Gleich zu Beginn referierte der Geschäftsführer Kfz-Innung Stefan Brandl, über fachspezifische Themen. „Das Kraftfahrzeughandwerk bemüht sich schon, wahrgenommen zu werden“, erklärte er. Dazu gehöre auch die Werbung um Nachwuchskräfte, die das Kfz-Handwerk erlernen. Denn die Ausbildungszahlen gingen zurück. „Hatten wir vor 10 Jahren noch 80 Auszubildende im Pkw-Sektor, sind es derzeit 30. Dabei existierten 150 Betriebe in der nördlichen Oberpfalz, die ausbilden können.
Strukturänderungen
Was aber nütze es den Betrieben, die ausbilden, wenn die Gesellen nicht im Beruf bleiben, sondern in artverwandte Berufe wechseln oder ihren Unterhalt später als Lastwagenfahrer verdienten? Brandl verwies auch auf die Strukturänderung bei den Berufsschulen. So werde die Berufsschule Wiesau die Klasse der Nutzfahrzeuge verlieren.
Grußworte überbrachte Kreishandwerksmeister Karl Arnold. Er sprach konkret über die Strukturreform der Berufsschule bei den 16- bis unter 19-Jährigen an. Laut Demografie sei ein Rückgang um bis zu dreißig Prozent zu erwarten. „Das betrifft das gesamte Handwerk. Im kommenden Jahr wird es auch keine Minderklassen mehr geben. Das wird zur Folge haben, dass es in den einzelnen Berufen mehr Blockbeschulung geben wird“, sagte Arnold. Eine heimatnahe Beschulung werde es nicht mehr geben. Für das kommende Schuljahr werden die Innungen die notwendigen Schritte mit den Berufsschulen beraten.
Schriftführer Rudi Schletz gab einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr. 165 Mitglieder sind im Fachverein gemeldet. Sehr gut besucht waren die zahlreichen Fachvorträge. Erstmals wurde ein Stammtisch eingeführt, der für den Erfahrungsaustausch genutzt wird.
In seinem Grußwort meinte Stadtrat Josef Gebhardt, dass die Ausbildungsplätze in der Region bleiben sollten. Die Betriebe sollten deshalb vermehrt Lehrlinge einstellen, um eine Klassenbildung zu ermöglichen. Vorsitzender Hans Winkler vom Oberpfälzer Handwerkerbund lobte den Fachverein als sehr rege.
34 Mitglieder wurden von Josef Schärtl für ihre langjährige Treue ausgezeichnet. 15 Jahre sind im Fachverein: Franz Ettl, Alfred Hirmer, Hans Person, Herbert Ditz, Heinrich Fichtner, Josef Killermann, Peter Kramer, Georg Bücherl, Fritz Herrmann, Thilo Huber, Hans Kraus, Xaver Stock, Albert Wittmann, Gerhard Gieler, Ewald Oppl, Gerhard Pamler, Werner Schwägerl und Max Zwack.
Dank an treue Mitglieder
Für zehnjährige Zugehörigkeit wurden ausgezeichnet: Horst Schenker, Hans Wittmann, Thomas Kindl, Bernhard Biegerl, Helmut Bösl, Horst Seich, Willi Heimann, Robert Leger, Hermann Niklas, Dieter Spies, Werner Uschold, Andreas Dötterl, Hermann Rauh, Stefan Neidhardt, Karl-Heinz Zoltziar und Norbert Rockinger. Ihnen allen galt Schärtls Dank.